PRODUKTIONEN 2016

US-Christen verleihen dem Wort Gottes gerne Nachdruck – mit Schusswaffen. Und sie glauben fest daran: Eingravierte Bibelverse sorgen dafür, dass ihre Waffen nicht in falsche Hände geraten. „Faith in God, Trust in Firearms“, so lautet des Motto vieler Christen in Kentucky, im Herzen des amerikanischen Bible Belts. In den Kirchen hier finden regelmäßig Verlosungen statt – der Hauptgewinn ist ein Gewehr. In Scharen strömen die Schäfchen zu diesen Anlässen in die Kirche und nicht selten gewinnt ein Teenager, der sich das Gewehr sonst niemals hätte leisten können.
Ein paar Ecken weiter hält ein Pfarrer seine Messen unter dem Motto „God, Guns & Gospel“ ab. Die Kirchenbesucher sind dazu eingeladen, bewaffnet in der Kirche zu erscheinen.
Und der neueste Kassenschlager eines Waffengeschäfts ist das Gewehr „Crusader“. In den Griff sind Bibelverse eingraviert – so soll sicher gestellt werden, dass Muslime diese Waffe niemals benutzen werden. Seine Kunden sind davon überzeugt, dass es funktioniert.
Auch wenn von Schusswaffen nicht gerade eine Botschaft des Friedens ausgeht, angesichts der 30.000 Menschen, die jedes Jahr in den USA erschossen werden. Obwohl die US-Bürger rund 300 Millionen Gewehre und Pistolen in ihren Haushalten horten – viel sicherer kann man sich deswegen eigentlich nicht fühlen. 

 

5´00 min

In den letzten sechs Jahren wurden mehr als 80 Leichen aus den Kanälen von Manchester gefischt. Bei 28 von ihnen ist die Todesursache unklar. Eine unheimliche Todesrate, und im Vergleich zu allen anderen britischen Städten schockierend hoch. Birmingham hat ähnlich viele Einwohner, noch mehr Kanäle als Manchester – aber weitaus weniger Tote zu beklagen. Überwiegend alkoholbedingte Unfälle, sagt die Greater Manchester Police – doch an dieser Erklärung gibt es zunehmend Zweifel. Denn es gibt ein Muster. Die meisten der Opfer waren Männer, viele davon schwul, und sie verschwanden in der Nähe des Gay Village. Einige sahen sich ähnlich.
In der Bevölkerung Manchesters geht längst die Angst vor einem möglichen Serienmörder um. Und er hat auch längst schon einen Namen: „The Pusher“, den Schubser, nennen sie ihn. Ein Irrer, der nachts seine Opfer ins Wasser stößt und dafür sorgt, dass sie nicht mehr rauskommen. Im Auftrag der Familien nimmt sich ein Ex-Kripo-Chef und erfahrener Mordermittler die Untersuchungsberichte zu drei „Unfällen“ vor – und kommt zu dem Ergebnis, dass alle drei jungen Männer wahrscheinlich Opfer eines Verbrechens wurden.  

 

7´00 min

6-mal Miss Universe und 6-mal Miss World – kein anderes Land ist bei Internationalen Schönheitswettbewerben so erfolgreich wie Venezuela. Das liegt nicht unbedingt daran, dass es hier die schönsten Frauen gibt, sondern dass bei der Auswahl nichts dem Zufall überlassen wird.
Die Schönheitsindustrie ist der zweitwichtigste Wirtschaftszweig des Landes, nach Öl. Und selbst die Regierung von Hugo Chavez hatte gegen deren Lobby nicht geringste Chance. Schon 4-jährige Mädchen werden in speziellen Akademien nur auf ein Ziel hin gedrillt: Die nächste Miss Venezuela zu werden und das Land international zu vertreten. Sie bekommen Unterricht im Posieren vor der Kamera, Make-Up, Eleganz, Ernährung. Sie trainieren in jeder freien Minute, die langen Haare perfekt über die Schulter zu werfen – und sich jederzeit lady-like zu benehmen. Mädchen, die später einsteigen, müssen meistens erst einmal 20 Kilo abnehmen und die eine oder andere Schönheitsoperation über sich ergehen lassen. Die Mädchen nehmen all das in Kauf – denn ein „Miss-Erfolg“ ist eine Garantie auf einen guten Arbeitsplatz und Wohlstand. 

 

12´00 min

Sie reisen ausschließlich in einer Limousine, schlafen auf golddurchwirkten Matratzen und würden niemals einen Schluck Wasser trinken, der nicht in einem Kristallglas serviert wird. Ihre Garderobe besteht aus den neuesten Couture-Kollektionen, bei denen jedes Stück ein kleines Vermögen kostet. Und ein Kurztrip in einem Privatjet, inklusive Sterne-Menü an Bord, ist nichts Besonderes für sie.
Die Rede ist von den reichsten Hunden der Welt, bei denen artgerechte Haltung eher eine Frage des Kontostandes zu sein scheint. In den Augen ihrer Besitzer ist das Beste jedenfalls gerade gut genug für ihre pelzigen Begleiter. Sie lassen ihre verwöhnten Vierbeiner sogar heiraten – inklusive einer Feier, die schnell ein paar Hunderttausend Dollar kosten kann. Und damit die Hunde auch nach dem Ableben ihrer Besitzer stilvoll weiter kläffen können, sind die meisten als Erben von deren Millionenvermögens eingesetzt. 

 

5´30 min

Vor allem in den USA schießen immer mehr sogenannte Fat Camps aus dem Boden: Einrichtungen, in denen übergewichtige Jugendliche über mehrere Wochen und Monate abspecken sollen – durch exzessives Fitness-Training und Hunger-Diäten. Doch die Erfahrung zeigt: Direkt nach geht der Radikal-Kur geht für viele Kandidaten das große Futtern von vorne los.
In Europas einzigem stationären Abnehmcamp im englischen Bradford hat man daraus Konsequenzen gezogen. Hier stehen Pizza und Pommes auf dem Speiseplan, es gibt Ausflüge zu McDonalds, und die Betreuer sind kaum älter als die Patienten. Denn entscheidend ist, wie übergewichtige Jugendliche ihre Kalorienzufuhr im Griff behalten – auch nach ihrer Zeit im Camp. Ein Total-Verzicht auf Fast Food, so sieht man es hier, ist schlicht unmöglich. Die Dokumentation begleitet mehrere Teenager bei ihrem Versuch, ein Leben ohne Speckrollen zu führen.

 

7´00 min

Seine Identität hält er geheim – doch „Dark Cyanide“ sieht sich als moderner Stadthistoriker. Er fahndet nach den verlassenen und vergessenen Orten New Yorks, bevor sie ganz verschwinden. Um sie dann zu fotografieren. Heimlich, denn der Zugang ist meistens streng verboten. Er findet bizarre Orte im Untergrund und grandiose Perspektiven auf den Dächern Manhattans – als Roof-Topper mit Kamera. Seine Aufnahmen sind spektakulär. Nicht nur die New Yorker selbst sind fasziniert vom „Daredevil Photographer“.

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Es ist noch gar nicht so lange her, da war er eine Couch-Potatoe – und verbrachte die meiste Zeit damit, Video-Games zu spielen. Seine Suche nach einem etwas aktiverem Hobby führte ihn erst auf die Dächer Manhattans, aber inzwischen auch in den Untergrund. Machte er am Anfang seine Fotos noch mit dem Handy, wirken sie inzwischen wie Kunstaufnahmen. „Dark Cyanide“ ist mittlerweile eine Berühmtheit. Und dabei erst 19 Jahre alt.
Seine fotografischen Beutezüge sind nicht immer legal, er arbeitet oft nachts und heimlich, und er tut es aus, wie er sagt, Liebe zu seiner Stadt. Um zu zeigen, was sonst verborgen bleibt. Er sieht sich als „Urban Explorer“ und eine Art Stadthistoriker, der Orte aufsucht, die früher einmal belebt und viel genutzt wurden, aber heute verlassen und vergessen sind. Die meisten davon sind nicht zugänglich, warten auf ihren Abriss, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Um sie zu finden, wühlt sich „Dark Cyanide“ durch alte Dokumente, Karten und Pläne. Und verbringt anschließend viel Zeit damit, die Umgebung zu erkunden, Zugänge auszumachen und Fluchtmöglichkeiten festzulegen – für den Fall der Fälle. „Ziel Nummer eins ist bei solchen Aktionen, nicht aufzufallen oder verdächtig zu wirken und in der Menge untertauchen zu können“, sagt er.

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9´00 min

Ohne ihn dreht in New York niemand, sagt George Clooney. Für Tom Hanks ist er schlicht eine Institution. Und so gut wie alle kennen ihn: Radioman. Wenn irgendwo in New York ein Film gedreht wird, ist er zur Stelle. Seit 25 Jahren. Anfangs eigentlich nur, weil das Catering den obdachlosen Alkoholiker magisch anzog. Doch schon bald, weil die Regisseure, Schauspieler und Kamera-Teams seine bissigen Kommentare und seine skurrile Art zu schätzen wussten und er irgendwann einfach dazugehörte. Was den Radioman nebenbei zum wohl meistbeschäftigen Cameo-Darsteller Hollywoods gemacht hat: Er taucht in hunderten großer Hollywood-Produktionen auf – in der Regel als er selbst. Obwohl er längst in seinem eigenen Haus wohnt und seit Jahren keinen Alkohol mehr anrührt, pflegt er weiter einen Messie-Life-Style und kreuzt grundsätzlich mit tütenbehangenem Fahrrad und Radio um den Hals auf. Auch weil er weiß, dass er genau deswegen so erfolgreich ist. Seinen richtigen Namen, Craig Castaldo, dürften die wenigsten seiner berühmten „Buddies“ kennen – und er selbst ist sich durchaus bewußt, dass er eine Art Celeb-Maskottchen ist. Die Doku folgt Radioman auf seinen Trips durch die New Yorker Filmsets, sammelt haufenweise ungestelzte Star-O-Töne über ihn und gemeinsame Szenen mit Tom Hanks, George Clooney, Matt Damon, Helen Mirren, Shia LaBeouf, Meryl Streep, Jude Law etc. – garniert mit verblüffend vielen Filmausschnitten von „Godzilla“ bis „Departed“ oder „Shutter Island“, in denen Radioman zu sehen ist.

 

4´00 min

Bill Klein und Jen Arnold sind eigentlich ein ganz normales, glückliches Ehepaar. Bis auf die Tatsache, dass sie beide nicht größer sind als ein 7-jähriges Kind. Jen misst 97cm und arbeitet als Ärztin in einer Kinderklinik, und Bill ist 122cm groß und Geschäftsmann. Was den beiden zum größten Glück fehlt, sind Kinder. Eine natürliche Schwangerschaft wäre für Jen wegen ihres Kleinwuchses zu riskant. Als auch der Versuch mit einer Leihmutter scheitert, entschließen sich die beiden zur Adoption. Einziges Auswahlkriterium: Ihr zukünftiges Kind soll ebenfalls kleinwüchsig sein. Doch erst jetzt stellen die beiden fest, was es heißt, ein Kind zu haben, wenn man selbst kaum größer ist. In ihrer eigens für sie angefertigten Küche kann jedes Kleinkind alles erreichen und einen Kinderwagen zu finden, über den Jen tatsächlich drüber gucken kann, entpuppt sich als echte Mission. Doch wie schon ihr ganzes Leben lang, lassen sich die beiden von solchen Schwierigkeiten nicht entmutigen. Und schon bald reisen sie ans andere Ende der Welt, um ihren Sohn in Empfang zu nehmen. Kurz darauf gibt es erneut gute Nachrichten: Auch ein kleines Mädchen sucht ein neues zu Hause. 

 

6´00 min

Stephen Watts war Polizist, bis zu dem Tag, als er auf Streife das Auto eines Bankräubers stoppte. Mark Farnham feuerte 5 Schüsse auf ihn ab, einen direkt in sein Auge, die anderen in seinen Rücken. Für immer gezeichnet und dienstunfähig hatte Stephen nur noch seinen Hass auf den Täter. Er wollte, dass Mark starb, eine lebenslängliche Haftstrafe war nicht genug für ihn. Heute sind die beiden beste Freunde. Über den Tag, an dem sie sich das erste Mal im Gefängnis trafen sagt Stephen heute: „Ich sah, dass er nicht das Monster war, das mich töten wollte. Er war auch nur ein Mann.“ Auch Debbie hat dem Mörder ihres Sohnes vergeben. Sie besucht ihn regelmäßig im Gefängnis und hat ein sehr enges Verhältnis zu ihm. Sie sagt, dass die Freundschaft ihre Rettung war, sonst hätte sie der Hass aufgefressen. Die Dokumentation begleitet Stephen, Debbie und weitere Menschen, die es geschafft haben, eine enge Beziehung zu den Menschen aufzubauen, die ihnen das Wertvollste genommen haben. Auch wenn viele in ihrem Umfeld das nicht verstehen können oder sogar verurteilen. 

 

6´00 min

24 Stunden „Fine Dining“, eine exklusive Auswahl an Champagner, handgemachte Erinnerungsstücke aus reinem Silber und eine kleine Armee an Bediensteten, die einem sofort jeden Wunsch von den Augen ablesen: Das Angebot des Portland Hospital klingt wie das einer Luxus-Wellness-Oase. Doch es handelt sich um eine Geburts-Klinik – im Fünf-Sterne-Format. Unter anderem die Duchess of Cambridge und Victoria Beckham haben hier ihre Kinder bekommen. Wenn man sehr viel Geld hat, versprechen einem die Organisatoren das ultimative Geburtserlebnis – und manche „Gäste“ geben über eine halbe Million Euro aus, damit sich Mama und Baby nach der Geburt standesgemäß erholen können. Eine Heerschar gut geschulten Personals erstickt jede post-natale Depression schon im Keim. Für das Kind und in erster Linie die Mama gibt es jeden erdenklichen Service, sofern die Kundschaft bereit ist, den entsprechenden Preis zu zahlen. Die Doku begleitet unter anderem Lu Hui, Modedesignerin und Gattin eines Handels-Tycoons aus Hong Kong. Sie gönnt sich für ihr erstes Kind das volle Portland-Programm …

 

12´00 min

Es gibt Leute, die machen Urlaub. Und es gibt Leute wie Jane, die gar nichts anderes tun. Seit die Geschäftsfrau vor 12 Jahren ihre gutgehende Firma für Zahnpflege-Produkte verkauft hat, sind sie und ihr Lebensgefährte Michael im Dauerurlaub. Und zwar nicht irgendwo , sondern nur an Orten, die man am ehesten mit all-exclusive beschreiben könnte. Dort schlürfen sie Champagner, bräunen den durch-relaxten Körper und philosophieren darüber, wie Kinder ihren Luxus-Lifestyle ruiniert hätten. Ihre „Home-Base“ ist denn auch eine Luxus-Kreuzfahrt-Yacht, auf der sie inzwischen zum 54. Mal eine Kabine gebucht haben. Die Organisation ihres Urlaubs-Alltags übernimmt eine Agentur, die auf High-End-Tourismus spezialisiert ist – und dabei nichts dem Zufall überlässt. Für Kunden wie Jane und Michael, die jedes Jahr für Millionen Umsatz sorgen, checken Vorauskommandos der Agentur, ob die geplanten Reiseziele auch den Ansprüchen gerecht werden. Für die Mitarbeiter, die im Jahr so viel verdienen wie Jane und Michael an einem Tag ausgeben, ein klares Plus, was ihr Arbeitsumfeld betrifft. Jane, Holly und Kersey reisen dann mal eben in ein Luxus-Resort auf den Seychellen – um zu sehen, ob da auch alles in Ordnung ist. 

 

6´00 min

Die Behörden sehen diese Art der Selbstjustiz nicht gerne. Sie befürchten, dass Beweise zerstört werden – und Täter in den Selbstmord getrieben werden könnten. Doch sie müssen zugeben, dass das, was Stinson Hunter tut, absolut legal ist. Stoppen können sie ihn nicht.

Hunter ist voll tätowiert, gepierct und raucht Kette. Seine Jugend hat er im Knast verbracht und so ziemlich jede Droge genommen, die man sich vorstellen kann. Heute ist er clean und hat einen neuen Sinn im Leben gefunden. Gemeinsam mit mehreren Freunden jagt er in Großbritannien Pädophile. Die Videos und Bilder der Jagden stellt er ins Netz, als öffentliche Anklage. Stinson und seine Helfer geben sich in Chats als Mädchen unter 13 Jahre aus. Im Gespräch mit den älteren Männern weisen sie immer wieder darauf hin, dass sie noch sehr jung sind und keinerlei sexuelle Erfahrungen haben. Wenn die Männer trotzdem auf ein Treffen drängen, erwartet sie eine Kamera und unangenehme Fragen. Gefolgt von der rasanten Ausbreitung der Videos und Fotos im Netz. Oft steht bei den Herren am nächsten Tag die Polizei vor der Tür. Stinson hat auf diese Art in den letzten 2 Jahren mehr mehr als 18 Männer hinter Gittern gebracht.

 

 

5´00 min

Jessica Cox wurde aufgrund eines seltenen Geburtsfehlers ohne Arme geboren. Ihre Eltern waren am Boden zerstört und überzeugt, dass Jessica ihr Leben lang ein Pflegefall sein würde. Heute fährt Jessica nicht nur Auto, als wäre es das Normalste auf der Welt, oder steckt sich morgens mit den Zehen die Kontaktlinsen in die Augen. Sie ist auch die erste Frau ohne Arme, die einen schwarzen Gürtel im Taekwondo hat – und sie ist die erste Pilotin der Welt ohne Arme. Und das, obwohl sie eigentlich Flugangst hatte.

Die Dokumentation begleitet Jessica und ihre Familie und zeigt, wie die beeindruckende junge Frau es geschafft hat, allen Prognosen zum Trotz ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Jessica ist glücklich verheiratet, hat das College abgeschlossen und arbeitet als Motivationstrainerin. In ihrer Freizeit besucht sie andere Kinder, die ebenfalls ohne Arme leben müssen, und zeigt ihnen, dass es keine Grenzen geben muss, nur weil man zufällig keine Arme hat.

 

7´00 min

Statt Verbrecher in den Knast zu stecken, verhängen Richter in den USA immer häufiger Strafen, bei denen die Verurteilten öffentlich bloß gestellt werden. „Shame Penalties“ nennen die sich. Da muss zum Beispiel ein Ehepaar für die nächsten 6 Jahre an einer belebten Kreuzung in seiner Heimatstadt stehen, mit einem großen Schild um den Hals, das sein Vergehen beschreibt. Kritiker halten diese Strafen für wenig effektiv und entwürdigend. Doch die Richter sind von der abschreckenden Wirkung überzeugt. Und in der Bevölkerung sind einige so begeistert von der „Scham-Offensive“, die im Mittelalter noch Pranger genannt wurde, dass sie ihren persönlichen Beitrag leisten. Wie Brian Bates. Er filmt Männer beim Sex mit Prostituierten – und schickt die Videos dann an Familie und Freunde der Opfer.

Der Film zeigt eine ganze Reihe so skurriler wie erstaunlicher Beispiele für die moderne Form des Prangers, wobei der schon bekannte Sheriff Joe Arpaio auch einen Gastauftritt hat

 

8´00 min

Sie haben kaum Zeit für Freunde. Keine Zeit zum Spielen. Und manchmal müssen sie sogar die Schule ausfallen lassen, wenn es wieder mal schlimm steht – um die eigene Mutter. Die Rede ist von Kindern, die ihre kranken Eltern pflegen. Schätzungen zufolge geht ihre Zahl in die hunderttausende. Diese Kinder sorgen dafür, dass Haushalt und Familie nicht zusammenbrechen – häufig ohne dass Behörden überhaupt davon wissen: Denn die wenigsten Familien trauen sich, um Hilfe zu bitten – aus Angst davor, auseinandergerissen zu werden.

„Ich glaube, ich bin viel zu schnell erwachsen geworden,“ sagt die 11-jährige Antonia-Rae. „Es fühlt sich an, als hätte ich ein kleines Baby – nur dass das Baby meine Mutter ist.“. Seit sie 5 Jahre alt ist, kümmert sie sich um ihre Mutter, die nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt und schwer depressiv ist. Einen Selbstmordversuch konnte Antonia-Rae in letzter Sekunde verhindern. Doch seitdem traut sie sich kaum noch aus dem Haus. Mit Antonia-Raes anstehendem Wechsel auf die High-School stehen Mutter und Tochter jetzt vor einem Problem.

Vicky1Auch die Brüder Tom und Joe haben einen Alltag, der so manch einen Erwachsenen überfordern würde. Seit die Jungs denken können, kümmern sie sich um ihre schwerkranke Mutter. Die 10- und 14-jährigen Jungs schmeißen den Haushalt, haben die Medikamente im Blick und lassen ihre Mum nur ungern allein. Dennoch geht es ihr zunehmend schlechter, sie braucht dringend eine Spenderleber, sonst wird ihr Körper nicht mehr lange durchhalten. Der erlösende Anruf der Klinik kommt praktisch im letzten Moment. Die Autoren der bewegenden Dokumentation konnten die Kinder und ihre Familien über mehrere Monate begleiten. Der Film bietet einen sehr seltenen Einblick in Verhältnisse, die leider in weitaus mehr Familien herrschen als man denkt.

 

17´00 min

Inocente ist 15 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern seit 9 Jahren auf der Straße in San Diego. Sie sind illegale Einwanderer und sie leben in ständiger Angst, aus dem Land geworfen zu werden. Als Inocente 6 Jahre alt war, wollte ihre Mutter mit ihre gemeinsam von einer Brücke springen, weil sie ihr Leben nicht mehr ertragen konnte. In ihrer Schule weiß niemand von Inocentes Lebensbedingungen. Hier kennen sie alle nur als das Mädchen mit dem bunt bemalten Gesicht. „Farben machen mich glücklich“, sagt sie, „und wo sollte ich da besser anfangen als in meinem Gesicht.“. Die 15-jährige ist eine enorm talentierte Künstlerin. Ihre Bilder sind schreiend bunt und strotzen nur so vor Lebensfreude. Und zum ersten Mal in ihrem Leben hat Inocente die Chance weiterzukommen. Wenn sie es schafft in kurzer Zeit eine komplette Ausstellung zusammenzustellen, bekommt sie ihre erste Art Show und damit die Chance von der Straße wegzukommen. Ein emotionales Portrait eines beeindruckenden Mädchens, dass sich gegen alle Schicksalsschläge behauptet. 

 

3´00 min

Seit er 11 Jahre alt ist, sammelt Ron alles, was irgendwie im Zusammenhang mit dem mächtigsten Mann der Welt steht. Mittlerweile hat er ein Archiv im Wert von einer halben Million Dollar zusammengestellt. Seine Töchter holt er zu deren täglichem Schrecken in einer Originallimousine der Kennedys von der Schule ab – und am Wochenende verkleiden sich die Wades als First Family. Doch Papa Rons Meisterstück ist ein Originalnachbau des Oval Office – im etwas kleineren Maßstab, versteht sich. 3 Jahre Arbeit und eine Viertel Million Dollar hat der Präsidenten-Fan in den Bau gesteckt, inklusive der Möbel, auf denen schon Präsidenten gesessen haben. Und Ron überlegt bereits, sich zu vergrößern und eine neue Immobilie zu kaufen. Dafür möchte er nun wissen, wieviel sein Haus samt Oval-Anbau eigentlich wert ist. Ron hat schon die Dollarzeichen in den Augen – bloß die Maklerin muss ihm schonend beibringen, dass vielleicht nicht jeder den US-Präsidenten anbetet.

 

3´00 min

 

Es ist ein absolut irres Experiment. Können Hunde ein Flugzeug fliegen? Und zwar nicht nur gerade halten, sondern in der Luft die Figur 8 fliegen. Ohne dass der Pilot eingreift – und ohne dass sie das Flugzeug in eine Todesspirale schicken. Um herauszufinden, ob der beste Freund des Menschen dazu in der Lage ist, haben Hundetrainer 12 Hunde aus Tierheimen geholt. In einer Art Castingshow wurden die drei geeignetsten Tiere ausgewählt, die nun das Pilotentraining absolvieren dürfen. Die Kandidaten müssen auf das leiseste Zeichen ihrer Trainer reagieren, intelligent sein und sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren können. Sie dürfen keine Angst vor Höhe und ungewohnten Bewegungen haben.

Die Finalisten sind: Shadow, ein Staffordshire-Bullterrier-Mischling, der eigentlich eingeschläfert werden sollte. Reggie, ein Mix aus Labrador und Deutschem Schäferhund. Und Alfie, ein Collie-Mischling. Nach Stunden im Flugsimulator und auf Speedbooten müssen die drei schließlich beweisen, dass sie weit mehr sind, als ein Fellbündel auf vier Pfoten. Und tatsächlich, zum großen Erstaunen selbst ihrer Trainer, schaffen sie es. Hunde können fliegen – wer hätte das gedacht?

 

 

14´00 min

Der Start ins Leben verlief für das Ottermädchen Naia alles andere als ideal. Als sie noch ein winziges Fellknäuel war, fanden Tierschützer sie am Flussufer – vom Hals ab gelähmt, nach einem Tierbiss. Eigentlich ein sicheres Todesurteil. Doch Lisa Hywood wollte das Waisenbaby nicht aufgeben. Die Gründerin einer Tierrettungsstation in Zimbabwe startete ein noch nie dagewesenes Rehabilitationsprogramm für das Otterbaby. Schon bald konnte sich Naia tatsächlich wieder einigermaßen bewegen – doch ein Otter gehört ins Wasser und Naia hatte keine Ahnung, wie man schwimmt. Also machte sich Lisa auf die Suche nach einem geeigneten Schwimmpartner. Sie fand ihn in Kirsty Coventry, Olympiaschwimmerin und mehrfache Goldmedailliengewinnerin, die von nun an täglich mit der Otterdame trainierte. Doch um in der Wildnis überleben zu können, muss Naia außerdem lernen, wie man jagt und sich vor Feinden schützt. Auch hier wird ihre Ersatzmutter enorm kreativ, um dem kleinen Otter auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten.

 

2´00 min

Sie wollen sich nicht grundlos belasten – vor allem nicht mit Kleidung: Drei Elternpaare, darunter Les und Sharon (Bild), verbringen ihr Leben am liebsten nackt. Was allerdings nicht immer von ihrer nächsten Umgebung goutiert wird. Insbesondere nicht von ihren Kindern. Für die ist die Vorliebe ihrer Eltern eher ein gelebter Alptraum. Denn es ist so ziemlich das Peinlichste, was sich ein Teenager vorstellen kann: Die Freunde kommen zu Besuch – und die Eltern stehen nackt in der Küche herum. Der 16-jährige Rufus muss seinen Verabredungen grundsätzlich vorausschicken: „Nicht erschrecken, meine Eltern sind wahrscheinlich nackt.“ Er und sein 10-jähriger Bruder sind sich einig: Papa faserfrei ist ja noch ok, aber wenn auch ihre Mutter wieder einmal ohne Klamotten in der Küche steht, wissen sie und ihre Kumpels nicht so recht, wo sie hingucken sollen.  

 

4´00 min

Die Story von „You and me“ spielt in Australien und teilweise den USA – und es dreht sich zunächst mal um Barney Miller, einen smarten super-sportlichen Typen, der Surf-Profi werden will. Alles im Leben scheint ihm in den Schoß zu fallen – bis er mit 19 als Beifahrer in einen schweren Autounfall verwickelt wird, den er nur knapp überlebt. Seither ist er an den Rollstuhl gefesselt. Und die Prognose der Ärzte ist klar: er wird nie wieder laufen können, es sei schon ein Wunder, dass er überhaupt selbständig atmen kann. Barney versucht es gelassen zu nehmen, verfällt jedoch immer mehr in Depressionen. Seine Freunde bauen ihm ein Surfbrett, mit dem er auch im Liegen seinen Spaß haben kann. Doch erst als er das Mädchen Kate kennenlernt, versucht er, wieder richtig auf die Beine zu kommen. Was sich dann entwickelt, ist eine besondere Love-Story – denn Barney will Kate nur heiraten, wenn er mit ihr bei der Hochzeit auch tanzen kann. Die beiden lassen nichts unversucht, es gibt heftige Rückschläge – doch am Ende eröffnen sie als Brautpaar stehend den Tanz. Eine authentische Helden-Reise mit bewegendem Happy-End. Für den Film ließ sich das Paar über mehrere Jahre hinweg begleiten. 

 

23´00 min

Es soll der schönste Tag im Leben werden. Doch was, wenn der Bräutigam hinter Gittern sitzt? Die Dokumentation begleitet vier Frauen in den letzten Tagen vor ihrer Hochzeit unter derartigen Begleitumständen. Ihre künftigen Ehemänner sind Schwerverbrecher, und hinter Gefängnismauern ist ein romantisches Ja-Wort kaum möglich. Doch die Bräute sind entschlossen, das Beste daraus zu machen – wobei Freunde und Familie nicht immer hilfreich zur Seite stehen – die halten sie nämlich oft schlicht für verrückt. Wie Jenn, eine junge Mutter, deren Verlobter wegen bewaffneten Raubüberfalls verurteilt ist. Das Gefängnis erlaubt keine Brautkleider, die Haut zeigen – was die Suche nach dem Traumkleid enorm behindert. Die Doku begleitet außerdem die 28-jährige Zabrina, die in ein paar Tagen einen Kokaindealer heiraten wird, der insgesamt 20 Jahre absitzt. Und Marines, die endlich ihren Langzeitfreund heiraten kann, nachdem sie ihn dreieinhalb Jahre lang wegen seiner Auszeit im Gefängnis nicht sehen durfte.  

 

4´00 min

2011 wird der 12-jährige Cristian Fernandez in Florida wegen Mordes an seinem 2jährigen Bruder angeklagt, nachdem er ihn angeblich ins Bücherregal geschubst hat. Grundlage für die Anklage ist sein Geständnis – abgegeben in der Tat-Nacht, ohne dass bei dem Verhör ein Anwalt anwesend war. Der Junge wird in Ketten dem Richter vorgeführt und muss wochenlang in einem Erwachsenengefängnis in Einzelhaft auf seinen Prozess warten. Schließlich bekommt er lebenslänglich. Seine Anwälte sind überzeugt, dass in Wirklichkeit die Mutter für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist. Cristian ist der bislang jüngste „Lifer“ der Geschichte – doch sein Schicksal teilen mehr als 2.500 Minderjährige, die von der US-amerikanischen Justiz zu lebenslänglich verurteilt wurden. Der Film ist ein schockierender Blick auf die Perversionen des US-Justizsystems.

 

4´00 min

Superman lebt, Batman arbeitet auch tagsüber und Marilyn Monroe ist keineswegs tot. Auf dem Hollywood Walk of Fame kann man sogar Selfies mit ihnen allen schießen. Ein Trinkgeld wird von den „Stars“ als selbstverständlich vorausgesetzt – denn das ist schließlich ihr Job.

Auf dem Sunset Boulevard treffen sie fast täglich zusammen – die Superhelden, die Marvel-Figuren und Look-A-Likes. Immer darum bemüht, ihren Ruhm zu genießen, und ständig auf der Jagd nach Touristen, die gerne ein Foto mit ihnen machen würden. Davon leben sie. Galionsfigur der Selfie-Stars: Christopher Dennis, hauptberuflich Superman. Er geht völlig in der Rolle auf – und führt ein bizarres Leben am Rande des schönen Scheins. Die Kamera begleitet ihn in seinem Alltag, vom mit Superman-Gimmicks vollgestopften Apartment zu Kostümwettbewerben und natürlich auf die Straße – wo er nicht nur äußerlich versucht, der etwas steife Gutmensch vom Planeten Krypton zu sein. Selbst seine Hochzeit kommt für ihn nur im Superman-Kostüm in Frage – und wenn sie schon nicht auf Krypton stattfindet, dann zumindest in Metropolis, Illinois.

 

5´00 min

Shay ist besessen von künstlichen Weihnachtsbäumen. Jedes Jahr verwandelt sie das Haus ihrer Familie in einen blinkenden Wald. Mittlerweile besitzt sie 168 Bäume, die jede Ecke einnehmen. Sogar auf der Toilette ist man vor ihnen nicht sicher. Jeder einzelne Weihnachtsbaum wird liebevoll nach einem Thema dekoriert. 12 Stunden dauert das alleine bei dem Größten. Ihre Familie ist einigermaßen genervt von Shays Baumwahn, doch einen angenehmen Nebeneffekt hat ihre Leidenschaft: Im Dezember braucht die Familie keine Heizung – die Weihnachtslichter verwandeln das Haus ohnehin in eine Sauna. In Charlies Garten erhellen mehr als 200.000 Weihnachtslichter die Nacht. Sie blinken und blitzen jedes Jahr nach einer eigens zusammengestellten Musik-Choreographie. 40.000 US-Dollar hat der Weihnachtsfan bereits für seine Lichter ausgegeben. Und die sind so beeindruckend, dass jede Nacht hunderte Schaulustige mit ihren Autos durch die eigentlich ruhige Straße cruisen, um das Schauspiel zu bewundern. Verständlich, dass einige Nachbarn am liebsten den Stecker ziehen würden. In Mississippi nennen Steven und Christie die größte Sammlung aufblasbarer Weihnachtsdekoration Amerikas ihr eigen. Zwischen Oktober und Januar verwandeln sie ihr Grundstück in einen riesigen Showroom. Mehr als 2000 Besucher kommen jeden Tag, um zu sehen, wie sich die aufblasbaren Santas, Schneemänner und Grinchs sanft in der Brise wiegen. Der auf die Spitze getriebene Wahnsinn zur Einstimmung auf’s Fest der Liebe. 

 

4´00 min

Der Fall schockierte die USA. 2010 ermordeten der 15-jährige Colt Lundy und der 12-jährige Paul Gingerich Colts Stiefvater. Die beiden Jungen erschossen den Mann eiskalt aus nächster Nähe. Zu der Tat hatten sie sich auf dem Spielplatz verabredet. Sie wollten mit dem Auto ihres Opfers einfach abhauen. Bis dahin war ihr es schlimmstes Vergehen gewesen, mal die Hausaufgaben nicht zu machen. Obwohl die beiden Jungen noch Kinder waren, wurden sie vor Gericht behandelt wie erwachsene Schwerverbrecher. Beide wurden wegen Verschwörung zum Mord zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Der 12-jährige Paul hatte Glück und kam in ein Jugendgefängnis. Dort ist er als sehr sozialer Musterschüler bekannt. Er tut alles dafür, dass er einen guten Job bekommt, wenn er einmal entlassen wird. „Ich mußte wohl schneller erwachsen werden als andere“, sagt er selbst über die erste Zeit im Gefängnis. Zur Zeit wird sein Fall neu verhandelt. Dank eines neuen Gesetzes könnte der Richter ihn auf Bewährung freilassen, unter Hausarrest stellen – oder ihn für den Rest seiner Haftstrafe in ein Hochsicherheitsgefängnis für Erwachsene schicken. 

 

4´00 min