PRODUKTIONEN 2019

Sie tragen eine gestärkte Uniform, weiße Handschuhe, strengen Dutt und Pork-Pie-Hütchen. Äußerlich passen sie ins 21. Jahrhundert wie eine mechanische Schreibmaschine in den Copy-Shop – aber die jungen Damen mit Abschlusszeugnis vom Norland College sind die gefragtesten Kindermädchen der Welt. Schon seit 1892. Wenn man jemandem sein Baby anvertrauen kann, dann diesen Super-Nannies, deren Vorbild tatsächlich Mary Poppins ist. Ein bißchen „magic“ kommen sie auch rüber, denn inzwischen lernen die 19- bis 20-jährigen Schülerinnen nicht nur, mit Babies umzugehen, für sie zu kochen, Decken und Spielzeug selbst zu nähen und die Kleinen angemessen zu beschäftigen. Zum Ausbildungsprogramm gehören auch Einheiten in allen möglichen Kampfsportarten, Rettungsschwimmen und nicht zuletzt Fahrstunden auf der Rennstrecke, um am Steuer jeder Situation gewachsen zu sein – und im Zweifel lästigen Paparazzi zu entkommen. Die Doku wirft einen einzigartigen Blick hinter die Mauern des altehrwürdigen Instituts, ist bei den verschiedenen Lehrstunden dabei – und begleitet einige der Schülerinnen auf ihrem Weg durch die Ausbildung bis zur großen Abschlussparty. 

 

7´00 min

Weltweit machen sich Millionen Menschen einen Spaß daraus, irgendwo auf dem Globus ihren Doppelgänger zu finden, eine Person, die ihr Zwilling sein könnte. Tatsächlich kommt es immer wieder zu so erstaunlichen wie unerklärlichen Treffern. Ein Phänomen, das auch die Neugier britischer Zwillingsforscher geweckt hat. Sie wollen herausfinden, wie ähnlich sich dieses „Matches“ tatsächlich sind. Im Rahmen dieser Untersuchung treffen sieben solcher Paarungen erstmals aufeinander. Während sich die „Zwillingsfremden“ kennenlernen, durchlaufen sie wissenschaftliche Tests, um mit Hilfe von 3-D-Scans und DNA-Vergleichen den Grad ihrer Ähnlichkeit zu prüfen – mit verblüffenden Ergebnissen … 

 

16´00 min

Sie sind faul, verwöhnt und kommandieren ihre Eltern herum. Alex und Ethan sind zwei Teenager, die es gewohnt sind, bedient zu werden – und unerträglich werden, falls das nicht passiert. Ihre Eltern haben die Nase voll und ergreifen die Chance für eine Lektion in Sachen Crash-Pädagogik: Die beiden 18-jährigen sollen eine Woche bei dem Ashaninka-Stamm im peruanischen Regenwald leben – oder anders gesagt: ÜBERleben. Denn bei den Ureinwohnern gibt es keinen Luxus. Alex und Ethan schlafen auf Holzplanken und decken sich mit Blättern zu. Waschen können sie sich im Fluss, der gleichzeitig das Trinkwasser liefert. Und sie müssen bei der Nahrungssuche helfen, wenn sie nicht jeden Tag Maden essen wollen. Ihre Gastgeber sind fasziniert von ihnen. Davon, dass 18jährige zu schwach sind, ein Loch für eine Kartoffelpflanze zu buddeln. Oder es nicht über sich bringen, ein traditionelles Gericht aus zerkauten Wurzeln und Spucke zu sich zu nehmen. Kurzum: Für die beiden Teenager ist ihr Aufenthalt der blanke Horror. Zunächst. Aber er entwickelt sich zur besten Erfahrung ihres Lebens.  

 

8´00 min

Es kann Stunden dauern, bis Serin abends endlich ins Bett kommt. Immer wieder kontrolliert die 23-jährige Fenster, Türen, Lichtschalter und Wasserhähne. Vergisst sie einen einzigen Gegenstand, muss sie wieder von vorne anfangen. Dabei ist ihre Zwangsstörung schon nicht mehr ganz so schlimm wie früher, berichtet die junge Frau stolz. In ein paar Tagen heiratet sie. Wie sie damit klarkommen wird, mit ihrem Zukünftigen ein Bett zu teilen, weiß sie aber noch nicht. Serin hat Panik vor Körperflüssigkeiten. Und wird sichtlich nervös, als ihr der Gedanke kommt, während der Hochzeit das Klo mit anderen Menschen teilen zu müssen. Auch die 20-jährige Meg leidet schon ihr ganzes Leben lang an Zwangsstörungen, sie nennt sie das Monster auf ihrem Rücken. Meg ist überzeugt, dass schreckliche Dinge passieren, wenn sie eines ihrer Rituale vergisst. Zwei Stunden braucht sie jeden Morgen, bis sie das Haus verlassen kann. Und Annie steckt gerade mitten im Abi. Doch das Lernen fällt schwer, wenn man ständig kontrollieren muss, ob sich noch alles an seinem Platz befindet. Die drei jungen Frauen reden schonungslos offen über ihre Zwangsstörungen. Sie erzählen davon, was es bedeutet, mit den Stimmen im Kopf leben zu müssen. Und ihre Eltern schildern, wie es ist, ein Kind zu haben, das in seinen Ritualen gefangen ist. 

 

7´00 min

Der „Miss Amazing“-Schönheitswettbewerb in den USA zieht jedes Jahr 140 Mädchen aus dem ganzen Land an. Aber hier gibt es keine Bikinis und keinen erbitterten Konkurrenzkampf. Alle Teilnehmerinnen sind geistig behindert. Auf der Bühne sollen sie lernen, vor Menschen zu sprechen und sich selbstbewusst zu präsentieren. Abigail ist 17 und hat den „Miss Amazing“-Wettbewerb in Idaho für sich entschieden. Nun bereitet sie sich auf die nationale Entscheidung vor. Abigail ist kaum größer als eine 12-jährige, sie hat eine Entwicklungsstörung, und in ihrem Körper befindet sich kaum ein Organ am richtigen Platz. Ihre leiblichen Eltern hatten sie in Bulgarien zur Adoption freigegeben, weil sie sich die notwendigen medizinischen Behandlungen nicht leisten konnten. Auch ihre erste Familie in den USA gab sie zurück, weil ihnen die Betreuung zu anstrengend war. In der Schule wird das fröhliche Mädchen mit den Korkenzieherlocken gemobbt und verspottet. Sie hat keine Freunde. Doch das ändert sich, als Abigail in der „Miss Amazing“-Endrunde eine Freundin findet. Und Abigail schafft, was sie nie zu träumen gewagt hätte: Sie wird zur Miss Amazing USA gekrönt. 

 

7´00 min

Eine Hochzeit ist immer besonders – aber was diese jungen Paare auf dem Weg zum Altar hinter sich gebracht haben, ist unglaublich: Nelly und Carly sind ein sportbegeistertes Paar, reisen gemeinsam um die Welt und planen ihre gemeinsame Zukunft. Alles ist perfekt. Kurz bevor sie zusammenziehen, stürzt Carly nach einer Party von einer Mauer und ist plötzlich vom Hals abwärts gelähmt. Anstatt wegzurennen gibt Nelly seinen Job auf, hilft Carly bei der Reha und bittet sie anschließend um ihre Hand. Nick und Sophie verlieben sich in einem Studentenwohnheim ineinander. Sophie ist das erste Mädchen, das Nick seiner Mutter vorstellt. Ihm ist klar: Das ist die Eine. Und auch Sophie ist hin und weg von ihrem Freund. Die zwei sind seit sechs Jahren ein Paar, als ein unerkannter Hirntumor Nick über Nacht erblinden lässt. Er überlebt den Krebs, wird aber seine Sophie nie wieder sehen können. Sie erinnert ihn täglich daran, dass sie seine Frau werden will, bis Nick endlich seine Unsicherheit überwindet und die Frage aller Fragen stellt. Der Film begleitet die Paare auf ihrem Weg zum Altar, bis hin zum großen Moment. Eltern und Freunde erzählen, wie sie die guten und schlechten Zeiten miterlebt haben. Und der Film wirft immer wieder die Frage auf: Was hätte ich getan? 

 

7´00 min

Kirsty trägt Größe 44. An sich nicht schlimm – wenn die zukünftige Braut ihr Hochzeitskleid nicht zwei Nummern kleiner als passend bestellt hätte. 15 Monate, so die Idee, wären schließlich mehr als genug Zeit, um sich in das Kleid hineinzuhungern. Doch nun, wenige Wochen vor der Trauung, ist Kirsty verzweifelt: Der Reißverschluss ist weit davon entfernt, sich schließen zu lassen. Die Rettung sollen Galia Grainger und ihr Diät-Hotel sein. Für 1400 Euro die Woche serviert sie ihren Gästen eine einzige Apfelscheibe zum Frühstück und treibt sie als Teil  eines gnadenlosen Fitnessprogramms durch den hoteleigenen Park. Mit der „450 Kalorien pro Tag Diät“ sollen selbst die schwersten Fälle sechs Kilogramm pro Woche abnehmen können. Galia selbst nennt sich die „Diät- Domina“. Und Kirsty muss schnell feststellen, dass sie mit ihrer Weigerung Gemüse zu essen bei Galia auf Granit beißt. Aber: zwei tränenreiche Wochen später schließt sich auf wundersame Weise der Reißverschluss. 

 

5´00 min

Ihr Zuhause in Belize ist ja schon sehr abgeschieden – doch selbst dort wird es der urdeutschen Glaubensgemeinschaft langsam zu bunt. Mehrere Familien beschließen, an einem Ort neu anzufangen, wo die Zeit für sie weiter stehen bleiben kann: Im Dschungel von Peru. Dafür brechen die Auswanderer sogar ein Tabu – und steigen in ein Flugzeug. Autos sind verpönt, Elektrizität ist neumodisches Teufelszeug und selbst Witze sollte man besser nicht erzählen. Die Kinder gehen in die Schule, bis sie 13 Jahre alt sind und die Grundlage ihrer Ausbildung ist die Bibel. Bei den Mennoniten in Belize ist die Zeit stehen geblieben. Die Nachfahren deutscher Auswanderer leben wie in den 1930er Jahren. Doch auch die streng religiöse protestantische Glaubensgemeinschaft kann sich den Versuchungen der Moderne nicht ganz entziehen. Wenn sie ihre Waren auf dem Markt verkaufen, sehen sie, wie der Rest der Welt lebt. Der Arzt der Gemeinschaft wurde kürzlich rausgeworfen – weil er sich ein Handy zugelegt hatte. Und auch andere Mitglieder zeigen dem Filmteam verschämt, dass sie heimlich Musik hören. Mehrere Familien fürchten den Verlust ihrer Traditionen und beschließen, eine neue Kolonie zu gründen. Noch abgeschiedener, im Regenwald von Peru. Erstmals durfte eine Kamerateam die strenge Glaubensgemeinschaft filmen. Und da keiner der Mennoniten einen Fernseher hat, sprechen sie erstaunlich offen vor der Kamera.

 

 

8´00 min

Bruno Hansen ist Surfer, verdient sein Geld als Skipper einer Jacht. Seine größte Sorge ist eigentlich nur, wo es für ihn als nächstes hingeht. Doch auf dem Rückweg von einer Party wird er von Car-Jackern überfallen, sein Auto crasht. Dabei bricht sich Bruno die Rückenwirbel. Er ist von der Hüfte abwärts gelähmt. Und die ärztliche Prognose lautet: So bleibt es für immer. Der einstige Sunnyboy versinkt in Depressionen, versucht mehrfach sich das Leben zu nehmen. Bis er für sich entdeckt, dass seine Behinderung im Wasser keine große Rolle spielt, mit seinem Surfbrett ist er so beweglich wie früher. Mit einem Freund reist er auf einer umgebauten Jacht wieder um die Welt – und gerät dabei ausgerechnet in den Tsunami von 2004. Er überlebt knapp – und weiß spätestens jetzt, dass er unbedingt weiterleben und es in vollen Zügen genießen will. Bruno arbeitet wieder auf Segelschiffen, bringt Nicht-Behinderten das Tauchen bei und beweist täglich, dass ein Rollstuhl niemanden daran hindern kann, seiner Leidenschaft nachzugehen. Für Bruno ist es eine Art Berufung geworden, anderen Menschen zu helfen, deren Leben durch eine plötzlichen Behinderung aus den Fugen geraten ist. Eine echte Heldengeschichte über einen Menschen, der sich vom Schicksal nicht vorschreiben lässt, wie sein Leben auszusehen hat. Lebensbejahend und inspirierend. 

 

7´00 min

Es ist der schönste Tag im Leben: die Hochzeit. Bräute auf der ganzen Welt geben ein Vermögen dafür aus und wollen perfekt aussehen. Doch was passiert nach dem „Ich will“? Wenn aus dem romantischen Dinner das Fastr-Food-Menü vor dem Fernseher geworden ist? Michelle ist seit 7 Jahren verheiratet. In der Zeit hat das einstige Model 40 Kilo zugenommen. Überflüssig zu erwähnen, dass die Dessous aus der Hochzeitsnacht zeltähnlichen Strukturen gewichen sind. Ihr Mann liebt sie trotzdem. Schließlich, so sagt er, erwartet man auch bei einem Auto nicht, dass es 10 Jahre nach dem Kauf noch genauso aussieht. Alison hat sich seit ihrer Hochzeit vor 25 Jahren gewichtsmäßig verdoppelt. Sie kann die Pfunde nicht mehr sehen, kippt aber trotzdem zwei Tüten Chips zusammen, damit niemand sieht, wie viel sie wirklich isst. Bald wollen sie und ihr Mann das Ehegelübde erneuern. Und Alison möchte dann möglichst nicht aussehen wie ein Nilpferd im Bettlaken. Jenn hat sich in 4 Jahren Ehe von Kleidergröße 42 auf Größe 50 gefuttert. Mittlerweile wird es schwierig an Familienausflügen teilzunehmen, weil ihr Hinterteil schon nicht mehr in die Sitze einer Achterbahn passt. Auch sie will nun endlich wieder so aussehen wie bei ihrer Hochzeit – und ihr Mann unterstützt sie tatkräftig. Lustig, berührend und schonungslos ehrlich – und ein Problem, das wohl so ziemlich jede Frau kennt. 

 

6´00 min

Auch wenn es schwer zu glauben ist: Auch aus einem Kindergarten kann man rausfliegen. Die 3-jährige Lottie hat das geschafft. Ihre Mutter musste ihren Job aufgeben, nachdem sich der Kindergarten geweigert hatte, die Kleine weiter zu betreuen. Weil Lottie ständig auf Möbel klettert, auf die Strasse rennt und mit ihren zarten 3 Jahren schon flucht wie ein Bauarbeiter. Auch der 4-jährige Louie hat sich bei Erziehern längst den Status einer „persona non grata“ erarbeitet. Ein Terror-Zwerg, zuhause wie draußen. Seine Mutter traut sich mit ihm kaum noch in die Öffentlichkeit. Denn Louie neigt dazu, auf kleinere Kinder loszugehen. Oder Wutanfälle zu bekommen, bei denen die Wände wackeln. Für Fälle wie Lottie und Louie hat die Kinderpsychologin Laverne Antrobus die „Naughty Nursery“ gegründet. Dort sollen sich Tobsuchtsanfälle, Schmollattacken und Schreikrämpfe mit viel Liebe und klaren Regeln von selbst erledigen – und aus kleinen Monstern vielleicht nicht zuckersüße, so aber doch zumindest erträgliche Engel werden. 

 

5´00 min