PRODUKTIONEN 2023

International version of an ARD-production by probono GmbH, for distribution by ABACUS Media Rights.

___________________________________________________________________________________________________________________________________

March 1945: For the Germans, the war is long lost. Chaos reigns in the “Third Reich”. But a special unit of the SS, responsible for the use of the Nazi V2-rockets, the so-called “revenge weapon”, feels disturbed by wandering forced laborers from the bombed industrial regions in the West. Their commander orders a massacre, at the end of which 208 murdered men, women and children are left buried in the forest. A war crime that was never fully resolved, that remained unpunished for decades – and that continues to have an effect today.

THE STORY

In October 2021, digging will once again take place in the idyllic Arnsberg Forest. 77 years after the horrific events, a team of archaeologists tries to restore some dignity to the murdered here – by recovering and burying the last seven victims. Only to find that a federal highway now runs above the spot where they were buried by their killers. They will probably never be recovered. It is the prelude to this reconstruction of a war crime that casts a dark shadow on the post-World War II era: for the murderers were not brought to justice until decades later, the lenient sentences and acquittals were a scandal, and the memory of the events between March 17 and March 20, 1945 disturbed the post-war Germans in finally putting the war behind them.This documentary traces what happened in that forest at that time, reconstructs the course of events with the help of re-enactments and historical film footage, lets contemporary witnesses speak for the first time, and explores the reasons why the murder of 208 men, women and children went more or less unpunished. The victims were the poorest of the poor anyway: Forced laborers from the already bombed factories in the West who were no longer necessary. They were now in the way. And who, as it was called in Nazi jargon – were to be „decimated“. Secretly at night, in three different places in the forest. The people were forced to dig their own graves. After the invasion of the Americans, the dead bodies were quickly discovered. The occupiers force the German population of the area to exhume the dead and give them a decent burial. A war crime investigator writes a report. And then the grass grows over the matter. A trial does not take place until twelve years later. It ends with two lenient prison sentences. Most of the defendants are acquitted. 

As it turns out, the story of the massacre in the Arnsberg Forest is not only a story of suppression. It is also a story about the involvement of the American liberators in Nazi crimes. A special unit of the Waffen SS was responsible for the massacre, which, among other things, coordinated the use of V2 rockets. Their knowledge and expertise were obviously more important to U.S. strategists than justice. Some evidence suggests that the notorious commander of this SS unit who ordered the mass murder never committed suicide, but was taken out of the country by the CIA.

But the documentary also shows that the events continue to reverberate to this day: When the grandson of one of the main perpetrators meets the niece of one of the victims, guilt and forgiveness are still at stake. Decades of silence have not been able to heal anything. „You can repress, but you can’t forget,“ says one of the surviving eyewitnesses.  

 

 

Ältere Damen aus Europa und den USA suchen in Ägypten die große Liebe. Für die deutlich jüngeren Männer sind sie der ersehnte Jackpot.

Für die 79-jährige Sarannah aus Schottland ist es die große Liebe. Der 30 Jahre jüngere Ägypter Hamdy trägt sie auf Händen und überschüttet sie mit Aufmerksamkeiten. Dass er auch eine jüngere ägyptische Frau und Kinder hat, stört sie nicht. Seit 11 Jahren sind die beiden verheiratet – und Sarannah ist überzeugt, dass es die wahre Liebe ist. Hamdy ist anders als die anderen Männer hier, die nur auf das Geld der ausländischen Frauen aus sind, sagt sie.

Auch die Holländerin Neeltje dachte das jahrelang von ihrem stets charmanten Mann. Gemeinsam eröffneten sie ein Geschäft – mit Neeltjes Geld. Doch nach wenigen Jahren Ehe nahm sich Khalid eine einheimische Frau. Schließlich war Neeltje zu alt, um ihm Kinder zu schenken. Seine neue Ehefrau verbringt die Zeit eingeschlossen in ihrer Wohnung – ebenfalls finanziert von Neeltje – und muss Khalid für jeden Schritt um Erlaubnis fragen. Eine Macho-Seite, die die Holländerin an ihrem Mann bisher nicht kannte. Diesen Khalid, sagt sie, kann sie nicht ausstehen.   

Touristenführer Abdel-Ramin ist noch verzweifelt auf der Suche nach einer Touristin, die ihm und seiner Familie endlich das Leben ermöglicht, dass er seiner Meinung nach verdient hat. Für ihn ist die Liebe ein Geschäftsmodel. Wie viele andere Männer sucht er auf Online-Plattformen nach einsamen älteren Damen, die zu ihm nach Luxor ziehen. Tatsächlich gelingt es ihm, die Deutsch-Amerikanerin Monica nach Monaten der Online-Romanze zu überzeugen, zu ihm nach Ägypten zu ziehen. Jetzt muss er nur schaffen, den ergebenen Ehemann überzeugend weiterzuspielen – und das sei extrem anstrengend, beschwert er sich vor der Kamera.

 

 

6´00 min

Im Frühjahr 1997 erschüttert die Entführung des Babys Zéphany Nurse aus einer Geburtsklinik die südafrikanische Öffentlichkeit. Alle polizeilichen Ermittlungen führen ins Leere. Erst 17 Jahre später erfährt eine junge Frau namens Miché Solomon zufällig, dass sie das entführte Kind ist. Die Wahrheit über ihre Herkunft und der darauf folgende Gerichtsprozess stürzt beide Familien, die biologische und die der vermeintlichen Mutter in einen emotionalen Abgrund. Denn die gestohlene Tochter wuchs in einem liebevollen Umfeld auf, während die Ehe der biologischen Eltern an der Entführung zerbrach.

 
 
 

3´00 min

Ein wertvolles Gemälde wird am helllichten Tag aus einem Museum gestohlen. 30 Jahre bleibt es verschollen. Bis ein Antiquitätenhändler den Auftrag bekommt, das Haus eines verstorbenen Lehrerehepaares auszuräumen.

2017 kauft der Entrümpler David van Auker den Nachlass eines Lehrerehepaares in New Mexiko – vollgestopft mit Reisesouvenirs und scheußlichen selbstgemalten Bildern. Mit dem Gedanken: Die Masse macht`s, belädt sein Trupp den Lastwagen. Hinter der Schlafzimmertür entdeckt van Auker immerhin ein Gemälde, das ihm trotz des billigen Goldrahmens gefällt. Kaum zurück in seinem Geschäft spricht ihn schon ein Kunde auf das Bild an – und bietet direkt 200.000 Dollar. Der Händler ist so verdutzt, dass er erstmal recherchiert. Um festzustellen: Das Gemälde ist ein Hauptwerk des abstrakten Expressionismus, „Woman Ochre“ von Willem de Kooning. Mehr als 100 Millionen Dollar wert – und vor 32 Jahren aus einem Museum in Tuscon gestohlen. Ein sensationeller Fund, der dem Entrümpler so lange schlaflose Nächte bereitet, bis die Rückgabe über die Bühne gegangen ist.

Doch wie kam das gestohlene Bild in das Haus des unbescholtenen Lehrerehepaars Jerry und Rita Alter, das nur durch seine Vorliebe für exotische Reisen aufgefallen war. Zum Erstaunen der Ermittler und auch der engeren Familie verbarg das Paar hinter der bürgerlichen Fassade eine Art Bonnie & Clyde – Lifestyle. Die Frage, wie sie eigentlich ihre vielen Reisen finanzierten, beantwortet sich nach und nach so: Sie klauten gezielt Kunstwerke, von denen sie einige behielten. Wie den de Kooning, den Jerry bei einem Museumsbesuch aus dem Rahmen schnitt, während Rita den Wächter ablenkte. Das Bild gefiel ihnen wohl auch. Restauratoren stellen später fest, dass Jerry die beschädigten Stellen mit Plaka-Farbe ausgebessert hatte.  

 

 

16´00 min

Jay Milne arbeitete ihr Leben lang als Krankenschwester ohne sich bewußt zu sein, dass sie über einen außergewöhnlichen Geruchssinn verfügt. Die Schottin kann unter anderem eine Parkinson-Erkrankung riechen, Jahre bevor sie ausbricht. Bemerkt hatte sie dies tragischerweise erst, als ihr Mann dieser tückischen Krankheit zum Opfer fiel und plötzlich anders roch – so wie auch alle anderen Parkinson-Patienten, mit denen Jay Milne im Lauf der Zeit zusammentrifft. Als sie ihre Beobachtung auf einem Parkinson-Kongress schildert, sind die Experten ungläubig interessiert – doch mehrere Tests sind eindeutig: Offenbar bringt die Schüttellähmung spezielle Duftmoleküle hervor, die bislang nie identifiziert werden konnten. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern arbeitet Jay nun an einem Test, der die Krankheit erkennen soll, noch bevor sich erste Symptome zeigen. Ein Verfahren, dass die gesamte Diagnostik revolutionieren könnte.

 

 

 

15´00 min

Das menschliche Gehirn verfügt über so außergewöhnliche Fähigkeiten, dass Wissenschaftler immer aufs Neue überrascht sind. Bei Menschen, denen bestimmte Sinnesorgane fehlen, macht sich das auf besonders eindrucksvolle Weise bemerkbar.     

Mandy Harvey ist Konzertsängerin und tourt regelmäßig durch die USA und Europa. Und dass, obwohl sie keinen Ton hört. Als Teenager verlor sie ihr Gehör, ihren Traum von einer Gesangskarriere gab sie trotzdem nicht auf. Sie konzentriert sich auf die Vibrationen, die die Töne in ihren Stimmbändern und die Instrumente um sie herum erzeugen und kann so sogar eigene Songs komponieren.

Eric Weihenmayer ist seit seiner Jugend blind. Trotzdem bestieg er den Mount Everest, geht regelmäßig Klettern und liebt es mit dem Kayak durch Stromschnellen zu jagen. Er verlässt sich ganz auf seine verbleibenden Sinne und hat so erstaunliche Fähigkeiten entwickelt. Er erfühlt die Steine beim Klettern und verlässt sich voll auf seine Ohren.

Auch John Bramblitt kann nichts sehen – und ist ein weltberühmter Maler. Seine Finger ersetzen seine Augen, er fühlt die Farben und Linien. Sogar ein lebensechtes Portrait seiner Frau hat er auf Leinwand gebracht, obwohl er sie nie gesehen hat. 

 

15´00 min

In Zürich kommt im April 2023 das weltweit dritte T-Rex-Skelett unter den Hammer. Das Auktionshaus Koller versteigert die Knochen von „Trinity“. Der Rufpreis liegt bei rund 5 Millionen Euro und die Chancen, dass sich ein Privatmann „Trinity“ unter den Nagel reißen wird, sind groß. Unter den Superreichen ist es zu einer Art Trend geworden, Saurierknochen zu sammeln – so wie andere Kunstwerke. Fun-Fact: Jeder kann einen Dino haben, wenn er nur genug Geld hat. 2020 ging T-Rex „Stan“ für einen Rekordpreis von 31,8 Millionen Dollar an einen anonymen Käufer.

Der Österreicher Ralph Wunsch, der mit seinem Start-up zum Millionär wurde, hat gleich zwei Dinos im Wohnzimmer stehen. Über deren Auktion war er durch Zufall im Internet gestolpert und musste sie einfach haben. Sein Allosaurus und Diploducus stammen, wie alle versteigerten Skelette, aus den USA. Denn dort gehören ausgegrabene Knochen dem Landbesitzer und der kann mit ihnen machen, was er möchte.

Als Fossilienjäger Walter Stein 2014 einen Triceratops auf seinem Land in South Dakota entdeckte, war er fast ein wenig enttäuscht. Die gehörnten Saurier findet man vergleichsweise häufig. Und tatsächlich interessierte sich kein Museum für seinen Fund. Nach zwei Jahren verscherbelte Stein die Knochen schließlich für 200.000 Dollar an ein Auktionshaus. Doch als dieses die Überreste aufbereiten ließ, stellte sich heraus: Dieser Triceratops ist der Größte, der jemals entdeckt wurde. Unter dem Namen „Big John“ kam er 2021 in Paris unter den Hammer. Für 6,6 Millionen Dollar ersteigerte ihn ein privater Sammler – eine noch nie dagewesene Summe für einen Triceratops. Und dem Finder Walter Stein steigen bis heute die Tränen in die Augen, wenn er an den voreiligen Verkauf zurückdenkt.

Doch der Run der Reichen auf die Fossilien treibt den meisten Wissenschaftlern die Zornesröte ins Gesicht. Museen können sich im Bieterwahnsinn keine Dinosaurier mehr leisten und sind auf den Goodwill der neuen Besitzer angewiesen. In „Stans“ Fall hatten die Forscher Glück. Der T-Rex ist in einem Museum in Abu Dhabi ausgestellt.

 

 

19´00 min

Nach fast 20 Jahren in Einzelhaft kommt Clinton Young frei – weil eine Journalistin an seine Unschuld glaubte.

Clinton Young war 19 Jahre alt, als er in Texas wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Der junge Mann verbringt Jahre in Einzelhaft, in der ständigen Angst, dass sein Leben schon morgen vorbei sein könnte. Bis die holländische Journalistin Jessica Villerius eine Dokumentation über seinen Fall dreht – und Unglaubliches ans Licht bringt. Die junge Frau stellt bei ihren Recherchen fest, dass Clinton die Tat unmöglich begangen haben kann. Das Opfer wurde von links erschossen, doch Clinton saß rechts neben ihm im Auto. Außerdem fand man keinerlei Schmauchspuren an ihm. Seine Verurteilung stützte sich hauptschlich auf die Aussage eines Freundes, der im Gegenzug eine verdächtig milde Strafe erhielt. Jessica mobilisiert Anwälte und Juristen und sammelt Geld für eine neue Verteidigung. Und sie ist erfolgreich. Nur 8 Tage vor seiner geplanten Hinrichtung genehmigen die Richter einen neuen Prozess, in dem Clinton seine Unschuld beweisen kann. Nach fast 20 Jahren in der Todeszelle kommt der jetzt 38-jährige auf Bewährung frei. In eine völlig veränderte Welt. Er darf Texas nicht verlassen und trägt eine elektronische Fußfessel. Clinton lebt in ständiger Sorge aus Versehen einen Fehler zu machen, einen Schritt zu weit zu gehen oder zu vergessen, die Batterien seiner Fußfessel zu laden. Er ist frei, aber doch nicht frei. Trotzdem ist alles anders, denn jetzt, sagt Clinton, hat er wieder etwas zu verlieren.

 

 

7´00 min

Das US-Geschäft mit Wohnmobilen im Superluxus-Format boomt. Immer mehr Amerikaner gondeln als 5-Sterne-Nomaden durchs Land.

Mit einem ordinären Wohnmobil kommt man in Hearthside Grove gar nicht erst hinein. Der Campingplatz am Lake Michigan hat sich auf Luxusurlauber spezialisiert. Das Rentnerehepaar Terry und Richard verbringt hier jedes Jahr den Sommer in seinem 2 Millionen Dollar Supercamper. Marmorböden, Kingsize-Bett, beheizte Toilette, Fernseher innen und außen und ein Fahrersitz mit Massagefunktion – mit campen hat die 40 Quadratmeter Villa auf Rädern nicht mehr viel zu tun. Und damit es nicht zu eng wird, haben sich die beiden gleich noch ein 1 Millionen Dollar Häuschen neben ihren Stellplatz gebaut. Abends trifft man sich hier mit Gleichgesinnten am Gas-Lagerfeuer – das per Fernbedienung gestartet wird.

Besonders unter den betuchten Amerikanern hat die Corona-Epidemie einen wahren Run auf die Luxus-Wohnmobile ausgelöst. Der führende Hersteller Marathon kommt mit der Produktion kaum nach und dass, obwohl sich die Preise in den letzten Jahren verzehnfacht haben. Alles in den neuen Supercampern funktioniert per Knopfdruck, von ausfahrbaren Entertainmentsystemen bis hin zu Paneelen, die die Mikrowelle verstecken.

Robert und Michelle führen ein Teilzeit-Nomadenleben. Zwei Wochen im Monat reisen sie mit ihrem 13 Meter langen Camper durchs Land und arbeiten remote. Robert hat dabei gleich noch eine Marktlücke entdeckt. Weil seine XXL-Trinkbecher in den vorgefertigten Halterungen umfielen, designte er eine passende und vertreibt sie im Internet. Zu Hause laufen seine fünf 3D-Drucker heiß, denn die Nachfrage ist riesig.

Jennifer und J.R. haben ihr Haus in Virginia gleich mit Sack und Pack verkauft und cruisen nun das ganze Jahr mit ihren zwei Kindern an der Ostküste entlang. Ihr Wohnmobil war mit 110.000 Euro vergleichsweise ein Schnäppchen. Bereut haben sie den Schritt zum Leben auf der Straße nicht. Auch wenn die Kinder manchmal gern ihr eigenes Schlafzimmer zurückhätten und bei Vater J.R. die Nerven blank liegen, sobald das Internet auf dem Campingplatz mal wieder lahmt.

   

 
 
 

6´00 min