PRODUKTIONEN 2021

Tara Notrica ist verheiratet, hat zwei kleine Kinder und arbeitet als Sonderschullehrerin, als sie 2006 plötzlich schwer krank wird. Wie aus dem Nichts erleidet sie plötzlich allergische Schocks, wird immer wieder in letzter Sekunde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Kurz darauf verliert sie all ihre Haare. Sie wiegt nur noch 45 Kilo und muss durch eine Magensonde ernährt werden. Die Ärzte sind ratlos; niemand weiß, wie Tara zu helfen ist. Erst 5 Jahre später die Diagnose: Mastzellaktivierungssyndom, eine extrem seltene und kaum erforschte Erkrankung des Immunsystems. Eine Therapie gibt es nicht, doch Tara entdeckt die Musik als Medizin für sich. In ihren Songtexten verarbeitet sie ihre Leidensgeschichte, ihre 13-jährige Tochter Sam singt und produziert die Lieder gemeinsam mit dem ehemaligen „American Idol“-Star Robbie Rosen. Und Tara will eine Knochenmarktransplantation versuchen, in der Hoffnung, dass sich ihr Zustand dadurch endlich bessert.

Die Dokumentation begleitet die Familie in den letzten Wochen vor der Transplantation, bei den Aufnahmen der neuen Songs und zeigt, wie Taras seltene Krankheit seit Jahren das Leben der ganzen Familie bestimmt.

 

 

9´00 min

Die USA werden von einer zweiten New-Age-Welle überrollt: Gurus, Schamanen und Life-Coaches machen mit der Suche der Menschen nach dem Sinn des Lebens gute Geschäfte. Einige der spirituellen Führer sind harmlose Spinner, doch für die Anhänger mancher Sekten kann der Selbstverwirklichungstrend lebensgefährlich werden.

Teah Banks beispielsweise hat sieben Jahre in der Sekte Nxivm durchgehalten und beginnt nun ein neues Leben – nachdem ihr ehemaliger Guru, Keith Ranière, wegen Zwangsarbeit, sexueller Nötigung und Ausbeutung verurteilt wurde.
Auch James Arthur Ray saß zwei Jahre im Gefängnis, nachdem mehrere seine Anhänger bei einem seiner Events starben. Jetzt bereitet er sein großes Comeback vor. Trotz der üblen Vorgeschichte kommen seine Jünger in Scharen – in der Hoffnung, dass Ray ihnen zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann. Die „Hilfspakete“ starten bei 18.000 Dollar, Kredite werden im Nebenraum vergeben.
In den USA haben die neuen spirituellen Leiter eine Art Freifahrtschein. Jeder kann eine Religion gründen, Steuerbefreiung inklusive. Und Millionen Menschen strömen zu den Life-Coaches, auf der verzweifelten Suche nach Glück und innerem Frieden.
Die Dokumentation begleitet selbsternannte Schamanen wie Caitlin, die ihren Anhängern Froschgift zur Selbstheilung verabreicht, oder Durek, DEN Guru der Hollywoodstars. Und entzaubert den Trend zu Internetreligionen, wie die von „Unicole“: Eine junge Frau, die überzeugt ist, von Aliens auf die Erde gesandt worden zu sein und ihre Anhänger online betreut. Auch sie ist Teil der neuen Guru-Vielfalt – von abgedreht bis schlicht kriminell.

 

10´00 min

Millionen Menschen suchen weltweit auf Tinder nach einem Partner. Die Dating App hat für eine ganze Generation die Art verändert, wie sie andere Menschen trifft. Durch die Corona-Pandemie hat das milliardenschwere Unternehmen noch einmal einen riesigen Zulauf erlebt, im ersten Halbjahr 2020 stiegen die Anmeldungen um 20 Prozent. Doch nach dem „Swipe Right“ folgt nicht immer Romantik und Kerzenschein. Es scheint, als habe Tinder unwillentlich eine Spielwiese für Sextäter geschaffen – und die Opfer stoßen bei dem Konzern auf taube Ohren.

Die Geschichten, die Brooke, Emily oder Beth erzählen, ähneln sich stark. Sie alle wurden bei einem Tinder Date vergewaltigt. Anschließend lösten die Täter das Match auf und konnten so von den Opfern nicht mehr identifiziert werden. Das Tool war eigentlich dafür gedacht, User zu schützen, die sich unwohl oder bedroht fühlen. Nun haben es sich die Täter zu Nutze gemacht. Die Frauen zeigten die Vergewaltigungen bei Tinder an – und erhielten bestenfalls eine automatische Antwortmail. Die Betreiber investieren lieber in Kundenfang als in Kundenschutz.

Auch ein Serienvergewaltiger suchte sich seine Beute auf Tinder. Glenn Hartland wurde 2018 zu 14 Jahren Haft verurteilt. Für eines seiner Opfer kam das Urteil zu spät, Laura beging kurz vor der Verkündung Selbstmord.


 

 

45´00 min

„Love Island“- Star Zara McDermott wurde gleich zweimal Opfer von „Revenge Porn“. Jetzt erzählt sie ihre Geschichte und trifft andere junge Frauen, deren Leben von einem unbedachten intimen Foto fast ruiniert wurde.

Zara McDermott wurde 2018 mit ihrem Einzug in die „Love Island“-Villa über Nacht zum Star. Doch während sich die 21-jährige in der Dating-Show quotenträchtige Kissenschlachten mit ihren Konkurrentinnen lieferte, veröffentlichte ein Ex-Freund intime Fotos von ihr in den sozialen Netzwerken. Die Nacktbilder verbreiteten sich wie ein Lauffeuer – auch international. Zara hatte keine Ahnung, was außerhalb der Villa passierte. Als am Tag nach ihrem Ausscheiden der Pressesprecher an ihre Tür klopfte, traf sie der Skandal völlig unvorbereitet und mit voller Wucht. „Ich wollte nur sterben“, so Zara. Und es ist nicht das erste Mal, dass die junge Frau durch die Racheporno-Hölle geht. Als sie 14 Jahre alt war, verbreitete ein Junge aus ihrer Schule ein Nacktbild von ihr. Zara hatte seinem Drängen nach einem intimen Foto nachgegeben, in der Hoffnung, endlich gemocht zu werden und das ewige Mobbing durch ihre Klassenkameraden abzustellen. Stattdessen verhöhnte sie nun die ganze Schule.

In der Dokumentation erzählt Zara ihre Geschichte – und sie trifft andere Opfer. Wie Sarah, deren Ex-Partner gerade vor Gericht steht, weil er sie, aus Wut über die Trennung, mit versteckter Kamera beim Sex aufnahm und den Film im Internet verbreitete. Oder Olivia, die selbst 10 Jahre später lieber niemandem sagt, auf welcher Schule sie war, damit sie niemand mit den Bildern in Verbindung bringen kann, die im Netz kursieren. 

 

8´00 min

Als Deborah ihre kleine Tochter das erste Mal im Arm hielt, ging für die Französin ein Traum in Erfüllung. Ein Traum, der lange Zeit völlig unmöglich erschien. Die 36-jährige leidet an dem seltenen Rokitansky-Syndrom und wurde ohne Gebärmutter geboren. Etwa 4.500 Frauen weltweit betrifft dieser Chromosom-Defekt, der normalerweise bedeutet, dass sie niemals Kinder bekommen werden. Deborah bewarb sich als eine von 250 Frauen für ein medizinisches Pilot-Projekt in Frankreich und wurde ausgewählt. Ihre eigene Mutter spendete ihren Uterus, den die Mediziner dann Deborah einsetzten. Es war die erste Gebärmutter-Transplantation in Frankreich. Voraussetzung war, dass Mutter und Tochter in bester gesundheitlicher Verfassung waren und eine perfekte Übereinstimmung aufwiesen. Die 36-jährige Französin hatte zuvor ihre Eizellen mit den Spermien ihres Mannes befruchten und einfrieren lassen. Nach der erfolgreichen Transplantation wurde das Embryo in die Gebärmutter eingesetzt – in der bereits Deborah selbst herangewachsen war. Im Februar konnte Deborah dann endlich ihr persönliches Wunder in den Armen halten: Ein kerngesundes kleines Mädchen.

Die Dokumentation begleitet die Familie über drei Jahre hinweg bis zur Geburt ihrer Tochter.

 

8´00 min

Laddy GaGa, Suzan Bee Anthony, Queen Lactatia und Bracken Hanke – das sind drei Jungs und ein Mädchen im Alter zwischen 9 und 11 Jahren, die eine gemeinsame Leidenschaft habe: Perücke, High Heels und jede Menge Make-up. Die vier Pre-Teens sind Drag Kids, ein Hobby, bei dem man ein dickes Fell braucht: „Viele meiner Freunde denken, dass eine Drag Queen ein Mann ist, der gerne eine Frau wäre“, erzählt der 9- jährige Nemis, aka Queen Lactatia aus Montreal. „Aber das stimmt nicht. Eine Drag Queen ist ein Mann, der sich in eine weibliche Person verwandelt.“ Die 11-jährige Bracken aus Vancouver geht lieber nicht in Drag in die Schule. Wegen der „Bullys“. Und der 11-jährige Jason, aka Suzan Bee Anthony lebt ausgerechnet mitten im Bible Melt in Missouri. Sein tätowierter Vater macht täglich Laufstegtraining mit ihm. Doch außerhalb seines Hauses sind die Menschen weniger verständnisvoll. Stephan, aka Laddy GaGa, der mit seinen Eltern in Spanien lebt, hat nur einen Wunsch: Andere Drag Kids kennenlernen, die seine Freunde sein könnten. Die vier Kinder treffen sich auf dem Montreal Pride Fest – für den Auftritt ihres Lebens. Doch zunächst müssen die 4 kleinen Queens nicht nur für die Show trainieren, sie müssen lernen ein Team zu werden – und das Rampenlicht zu teilen. 

 

7´00 min

Als Caspar auf die Welt kam, versuchten seine Eltern zu akzeptieren, dass er nie ganz wie andere Kinder sein würde. Der kleine Junge wurde mit Achondroplasie geboren, der häufigsten Form von Kleinwuchs. Ein großer Kopf und kurze Gliedmaßen sind typisch für diesen Gendefekt, bei dem das Knochenwachstum stark verlangsamt ist. Schicksal – doch dann hörten Caspars Eltern von einer Studie in Melbourne: Hier forschen Mediziner an einem Medikament, dass Betroffenen ein normales Knochenwachstum ermöglichen soll. Seit er 5 Monate alt ist bekommt Caspar nun tägliche Injektionen des Wirkstoffs. Wobei es den Medizinern nicht nur darum geht, ihren Patienten zu normaler Größe zu verhelfen. Das Medikament soll auch Fehlstellungen des Skeletts verhindern helfen, die sonst viele schmerzhafte Operationen und körperliche Einschränkungen bedeuten. Doch die Gemeinschaft der Kleinwüchsigen steht den Forschungen kritisch gegenüber. Becky und Ryan aus den USA sind beide klein – und glücklich damit. Sie sehen keinen Grund etwas zu ändern und empfinden das Medikament als Bedrohung für ihre Identität und Gemeinschaft. Die 27-jährige Chandler kennt beide Seiten. Sie wurde mit Achondroplasie geboren. Als Teenager ließ sie sich Arme und Beine verlängern – und würde es immer wieder tun. Hätte es das Medikament damals gegeben, so Chandler, sie hätte es sofort genommen. Die weltweiten Studien an dem Wirkstoff laufen seit 2018, noch 2021 könnte das Mittel auf den Markt kommen.

 

 

8´00 min

Die niederländische Freediverin Kiki Bosch taucht in den kältesten Gewässern – ohne Sauerstoff und ohne Schutzkleidung. Nur mit einem Bikini bekleidet schwimmt sie bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Walen und Robben unter den Eisbergen Finnlands oder in Grönland. Ihre Videos sind zu viralen Hits im Internet geworden. Die 26-jährige betont immer wieder, dass sie keine Superkräfte besitzt. Im Gegenteil: Jeder könne lernen, extremen Temperaturen zu trotzen, sagt sie – und es genießen. Kiki reist durch die Welt und unterrichtet Menschen aller Altersgruppen in der Methode, die Stressreaktion des Körpers zu kontrollieren, wenn er Eiseskälte ausgesetzt ist. Eine Technik, die nicht nur für ein verrücktes Hobby gut ist. Wer sie beherrscht, behält auch in ganz anderen Bereichen die Kontrolle über sich selbst: etwa bei Angstattacken, Traumata und extremen Belastungen. Auch Kiki selbst kam durch ein schweres Trauma zum Eistauchen. Als sie als Tauchlehrerin in Kolumbien arbeitet, wird sie von einem Kollegen vergewaltigt. Aus Angst zeigt sie die Tat nicht an und der Täter kann wieder zuschlagen. Die Schuldgefühle treiben Kiki beinahe in den Selbstmord  – bis sie das Eistauchen als Therapie entdeckt. Für ihre Familie ist es schwer zu verstehen, dass die junge Frau sich am besten entspannen kann, wenn sie sich in Lebensgefahr begibt. Ihre Eltern steigen bis heute bestenfalls in einen gut beheizten Whirlpool.

 

 

11´00 min

Yves Auberson ist Profi-Golfer und gerade 35 Jahre alt, als er ein leichtes Zittern an sich bemerkt. Zunächst ignoriert er es, doch vier Jahre später erhält er die niederschmetternde Diagnose: Parkinson. Schon bald bricht die Krankheit mit voller Wucht aus. Der Körper des zweifachen Vaters zuckt, zittert und krampft entweder ohne Unterbrechung – oder er versteinert. An Schlaf ist kaum noch zu denken. Selbst einfache Tätigkeiten, wie ein Brot zu schmieren, werden zu einer fast nicht zu bewältigenden Herausforderung. Yves schluckt täglich dutzende Tabletten, um die Symptome wenigstens ein wenig zu lindern. Parkinson ist unheilbar und degenerativ, doch Yves will sich damit nicht abfinden. Im März lässt er sich in einer aufwändigen Operation mehrere Elektroden in Kopf und Brust einsetzen, die die Nervenenden stimulieren sollen. Für Yves beginnt ein neues Leben. Die Symptome verschwinden fast vollständig, Tabletten braucht er keine mehr. Der jetzt 52-jährige ist entschlossen, dieses zweite Leben in vollen Zügen zu genießen.

 

 

12´00 min

Ein Unfall fesselt Rennjockey Sophia an den Rollstuhl – doch ihr Leben ist danach nicht weniger rasant.

Sophias Leidenschaft sind Pferderennen. Die 19-jährige macht eine Ausbildung zum Jockey und verbringt jede freie Minute im Sattel. Bis zu dem Tag, an dem sich ihr Pferd beim Training erschreckt. Sophia fliegt kopfüber in die hölzerne Absperrung – und bricht sich den Hals. Von heute auf morgen ist im Leben des Mädchens nicht mehr so wie es war. Ab dem Schlüsselbein abwärts ist Sophia gelähmt, ihre Arme kann sie nur eingeschränkt bewegen. Doch der Teenager ist entschlossen, sich davon nicht entmutigen zu lassen und begegnet der neuen Situation mit unerschütterlichem Humor. Sophias Eltern sorgen für die modernsten Reha-Maßnahmen – und die wesentlichen Bedürfnisse: „Meine Mutter hat mir als erstes Wimperntusche in die Hand gedrückt. Das war ihr Beitrag zu meinem Training“, amüsiert sich Sophia. Das bildhübsche Mädchen will der Welt zeigen, dass das Leben auch im Rollstuhl weitergeht. Auf Instagram wächst die Gemeinde ihrer Follower stetig. Und Sophia hat einen sehr speziellen Job: Als Model für Rollstuhlmode.

 

 

6´00 min

Ephraim ist frisch verheiratet und hat gerade das Management eines Fitness-Studios übernommen. Er ist jung, bei allen beliebt, und er meint, unzerstörbar zu sein. Bei einem Ausflug mit Freunden springt er zum Spaß einen 35-Meter hohen Wasserfall hinunter. Er schlägt unglücklich auf das Wasser auf – und bricht sich den Rücken. Seine Frau filmt die ganze Tragödie. Von einem Tag auf den nächsten sitzt Ephraim im Rollstuhl. Doch der junge Mann lässt sich durch sein Schicksal nicht von seinem Lifestyle abbringen, Bodybuilder zu sein und ein Fitness-Studio zu besitzen. Für die Menschen, die ihn kennenlernen, ist Ephraim eine Inspiration und ein großes Vorbild – doch ohne seine Frau wäre nichts davon möglich. Sie stellt ihr eigenes Leben auf den Kopf, um ihren Mann zu betreuen und ihn bei allen einen Plänen zu unterstützen. Zu ihrem Glück wünschen sich die beiden nur noch eines: Kinder.

 

 

5´00 min

Jedes Jahr im Herbst sind im sonnigen Atlanta, Georgia, skurrile Szenen zu beobachten. Wenn hunderte dicke, weißhaarige Männer in roten Shorts und T-Shirts ziehen in ein großes Gebäude ziehen, dürfte es sich um den jüngsten Jahrgang der Weihnachtsmannschule „Northern Light Academy“ handeln. Hier lernen die betagten Studenten, was es heißt, die irdische Vertretung des wohl meistgeliebten Mannes der Welt zu sein. Auf dem Stundenplan stehen: Das richtige Outfit, die besten Methoden, Bart und Haupthaar in strahlendem Weiß zu bleichen, Schlittenfahren und Tanzen –  und natürlich das sonorig-großvolumige „Hohoho“-Lachen. Denn dabei kommt es schon auf die richtige Atemtechnik an. Geleitet wird die Schule seit Jahrzehnten von „Santa Rick“ und seiner Frau Tracy. Viele ihrer Schüler sind Wiederholungstäter, die sich hier auf die hektische Weihnachtssaison vorbereiten. Sie werden von ihren Frauen und Töchtern begleitet, die als Mrs. Santa oder Elf auftreten. Hauptaugenmerk der „Northern Light Academy“: Ihre Weihnachtsmänner müssen wirklich alle Kinderaugen zum Strahlen bringen. Für Auftritte vor schwerkranken oder behinderten Kindern brauchen die Santas ganz viel Einfühlungsvermögen und Geschick – und sollten ihre Tränen der Rührung zurückhalten können, bis die kleinen Weihnachtsfans ihr Knie wieder verlassen haben.

Die Dokumentation begleitet fünf professionelle Weihnachtsmänner durch Schule und Adventszeit.

 

 

7´00 min

Monique Pool kam 2005 durch Zufall auf die Faultiere. Die Übersetzerin suchte ihren Hund in einem Tierheim und bekam stattdessen ein verletztes Faultier mit nach Hause. Weder der Zoo, noch Tierärzte wollten die Herausforderung annehmen, dass Tier aufzupäppeln, denn die Pflege und Ernährung der sanften Säuger ist enorm aufwendig. Faultiere essen nur spezielle Blätter, frisch versteht sich. Welche das sind, ist abhängig davon, ob es sich um Zwei-Finger oder Drei-Finger-Faultiere handelt. Monique gelang es, ihr erstes Faultier durchzubringen. Seit dem ist die Übersetzerin Tag und Nacht im Einsatz. Mehr als 1000 Tiere hat sie bisher gerettet und auch schon mal 200 pelzige Hausgäste gleichzeitig, wenn gerade wieder ein Waldstück gerodet wird. Mit Unterstützung der deutschen Welttierschutzgesellschaft, Spendengeldern und ihrem eigenen Einkommen hat sie ein Schutzzentrum aufgebaut, in dem sie gemeinsam mit freiwilligen Helfern die für ihre Langsamkeit berühmten Tiere versorgt und wieder auswildert. In Surinam ist sie als „Die Faultier-Lady“ bekannt und die erste Adresse, sobald jemand ein verirrtes oder verletztes Tier entdeckt. Faultiere leben hoch oben in den Bäumen, gemeinsam mit ihrem langsamen und leisen Lebensstil, macht sie das schwer zu erforschen. Moniques enger Kontakt zu den Tieren hilft den Wissenschaftlern enorm. Sie versorgt sie mit Blutproben und konnte schon einige Mythen aus den Lehrbüchern streichen lassen.

 

 

5´00 min